Die Unterschiede zwischen dem Europäischen und Amerikanischen Roulette

Sowohl in echten Spielcasinos als auch in Online-Casinos haben Spieler häufiger die Wahl zwischen dem Amerikanischen und Europäischen Roulette, doch ist Roulette nicht gleich Roulette? In diesem Fall handelt es um zwei verschiedene Varianten des beliebten Glücksspiels, welche kleine, aber dennoch entscheidende Unterschiede aufweisen. Dabei ist nicht davon die Rede, dass das Amerikanische Roulette vor allem in Amerika und das Europäische Roulette in Europa gespielt wird, viel eher sind es ein veränderter Kessel sowie kleinere Regeländerungen. Welche Variante man spielen sollte, wenn die Wahl besteht und welche Unterschiede zwischen den beiden Varianten im Detail bestehen, möchte ich in diesem Artikel klären.

Vorstellung der beiden Roulette-Varianten

Das Europäische Roulette mit einer Null

Europäisches Roulette

Der Ursprung des Europäischen Roulettes geht bis in das 17. Jahrhundert zurück und ist heute noch immer oder wahrscheinlich noch beliebter als damals. Aus welchem Land, Italien oder Frankreich, das Spiel letztlich stammt, ist nicht ganz klar. Doch unabhängig davon, wird das Europäische Roulette heute rund um die Welt gespielt. Herz des Spiels ist der Roulettekessel, welcher 37 Fächer bzw. die Zahlen 0-36 aufweist. Die Null bildet dabei den allgemeinen Hausvorteil, da sie von den meisten Zahlengruppen, auf die man setzen kann, ausgeschlossen ist. Klassisch wurde das Europäische Roulette an sogenannten Doppeltischen gespielt, heute wird vorwiegend an Einfachtischen gespielt, die von bis zu vier Croupiers betreut werden.

Das Amerikanische Roulette mit Null und Doppel-Null

Amerikanisches Roulette

Das Amerikanische Roulette ist eine Abwandlung des Europäischen (Französischen) Roulettes und wurde zum einen an die Gier der Casinobetreiber als auch an den amerikanischen Lifestyle angepasst. Die Doppel-Null wurde nämlich eingeführt, da amerikanischen Betreibern der Hausvorteil des Europäischen Roulettes nicht groß genug war. So vollzieht sich die Abwicklung des Glücksspiels in deutlich rascherem Tempo, die Tische sind etwas kleiner, sodass jeder Spieler an das gewünschte Feld auf Tableau herankommt. Sollten dennoch Ansagen an den Croupier gerichtet sein, werden diese vornehmlich auf Englisch akzeptiert. Beim Amerikanischen Roulette gibt es ebenfalls die Zahlen 0-36 auf dem Tableau, allerdings befindet sich im Kessel neben der Null auch die Doppelnull, welche auf dem Tableau neben der Null aufgeführt ist.

Die Unterschiede – Europäisches vs Amerikanisches Roulette

Nicht nur die beiden Spielvarianten an sich haben einige Unterschiede, auch die Spielweise unterscheidet sich. Wie bereits erwähnt, wird das Amerikanische Roulette deutlich schneller gespielt. Die Wartezeiten zwischen einer und der nächsten Runde sind deutlich kürzer. Der Spieltisch ist ein wenig kleiner gehalten, sodass alle Spieler an ihr gewünschtes Fach auf dem Tableau herankommen sollten. Oft befindet sich auch ein entsprechendes Tippfeld für die Kesselspiele auf dem amerikanischen Tableau. So sind keine oder kaum Ansagen an den Croupier nötig, was für Verzögerungen sorgen könnte. Beim Amerikanischen Roulette wird die Gewinnzahl nicht mir dem Rateau gekennzeichnet, sondern mit einer kleinen Metallfigur namens Dolly markiert.

Anzahl der Zahlen/Nullen

Amerikanisches und Europäisches Roulette im Vergleich
Kriterien Europäisches Roulette Amerikanisches Roulette
Zahlenfächer 37 38
Rote Zahlen 18 18
Schwarze Zahlen 18 18
Grüne Fächer 1 (0) 2 (0 and 00)
Hausvorteil 2.70% 5.26%
Spezielle Regeln En Prison nein
Besondere Wetten Call-Wetten Fünf-Zahlen-Wette

Der für viele Spieler entscheidende Unterschied liegt in der Anzahl der Zahlen bzw. Nullen. Während sich im Kessel des Europäischen Roulettes nur 37 Fächer befinden, sind es im Kessel des Amerikanischen Roulettes 38 Zahlen. Die zusätzliche Zahl ist die sogenannte Doppelnull, welche auf dem Tableau die gleiche Funktion wie die normale Null hat, aber dafür sorgt, dass die Gewinnwahrscheinlichkeiten für einfache sowie mehrfache Chancen ein klein wenig sinken. Mit der zweiten Null verdoppelt sich ganz einfach der Hausvorteil.

Hausvorteil

Der Hausvorteil beim Roulette ist der Grund, warum Roulette als Glücksspiel gilt. Im Gegensatz zu anderen Glücksspielen ist der Hausvorteil beim Roulette mit nur einer Null sehr gering. Der Hausvorteil wird durch die Null bestimmt, da sie zu keiner der einfachen Chancen gehört, deren Wahrscheinlichkeit sonst bei 50 Prozent liegen würde. Aus diesem Grund hat man sich beim Amerikanischen Roulette überlegt, eine zweite Null hinzuzufügen, welche den Hausvorteil verdoppelt. Der Vorteil der Spielbank beträgt mit zwei Nullen nun 2/38 = 5,26 Prozent und ist damit merklich größer als beim Europäischen Roulette mit 1/37 = 2.70 Prozent.

Anordnung der Zahlen im Kessel

Da im Kessel beim Amerikanischen Roulette eine Zahl hinzukommt, ist die Anordnung der Zahlen komplett anders gestaltet. Auch die Einfärbung der Zahlen ist unterschiedlich. Während beispielsweise beim Europäischen Roulette die Nachbarn der Null die Nummern schwarze 26 und rote 32 sind, liegen beim Amerikanischen Roulette neben der einfachen Null die Nummer rote 2 und rote 28. Zum Beispiel ist die Zahl 26 in Europa schwarz und beim Amerikanischen Roulette Rot.

En Prison – Eine Regel des Europäischen Roulettes

Nicht nur die zweite Null beim Amerikanischen Roulette lässt den Hausvorteil steigen, auch der Wegfall der Regel „En Prison“ trägt dazu bei. Diese Regel gibt es nur beim Europäischen Roulette und beschreibt folgendes Szenario: Fällt die Kugel auf die Null im Kessel, so gewinnen die Einsätze auf die Null und alle Einsätze auf mehrfache Chancen sind verloren. Einsätze auf einfache Chancen werden gesperrt, diese gehen ins Prison (Gefängnis). Sollte die Kugel in der nächsten Runde auf die richtige einfache Chance fallen, wird der Einsatz wieder frei und verbleibt auf dem Tisch, es wird jedoch kein Gewinn ausgeschüttet. Sollte die Kugel auf der falschen einfachen Chance landen, ist der Einsatz verloren. Sollte die Kugel ein weiteres Mal auf die Null fallen, so ist der Einsatz doppelt gesperrt. Es benötigt nun zweimal hintereinander die richtige einfache Chance, damit der Einsatz nicht verloren geht. Ein drittes Mal kann ein Einsatz nicht gesperrt werden. In Europäischen Spielbanken wird beim Amerikanischen Roulette häufig die Regel angewendet, dass die Hälfte des Einsatzes auf einfache Chancen verloren ist, wenn die Kugel auf die Null fällt. Der Spieler erhält dann einfach den halben Einsatz zurück. In Amerikanischen Spielbanken ist der Einsatz direkt verloren.

Die Setzmöglichkeit der Five Number Bet gibt es nur in der amerikanischen VarianteFive Number Bet – Eine Regel des Amerikanischen RoulettesWährend es beim Europäischen Roulette die Setzmöglichkeit „Les quatres Premiers“ gibt, handelt es sich beim Amerikanischen Roulette um die sogenannte „Five Number Bet“. Dabei wird auf die Null, Doppelnull und 1/2/3 gesetzt. Der Einsatz wird dazu auf dem Tableau auf die äußere Ecke zwischen 1 und 0 platziert. Die Five Number Bet kann nur auf solchen Tableaus platziert werden, auf denen man die Null und die Doppelnull unterscheidet.

Welche Variante solle man spielen?

Das Europäische Roulette sollte wegen der besseren Chancen bevorzugt werdenNachdem wir nun die zahlreichen Unterschiede zwischen den beiden Roulette-Varianten ausgeführt haben, stellt sich immer noch die Frage, welche der beiden Varianten gespielt werden sollte. Hat man die Wahl und kommt man gut mit dem Europäischen Roulette zurecht, sollte man immer dazu greifen. Durch den deutlich geringeren Hausvorteil, gewinnt man merkbar öfter mit der einfachen Chance. Das Spiel ist etwas langsamer und daher nicht ganz so hektisch. Hinzu kommt die Regel „En Prison“, welche das Spielen von einfachen Chancen enorm begünstigt. So ist der Einsatz bei der Gewinnzahl 0 nicht gleich weg, sondern vorerst im „Gefängnis“ und sollte doch die gewählte einfache Chance in der nächsten Runde fallen, ist der Einsatz immerhin nicht verloren. Aber auch Amerikanisches Roulette kann großen Spaß bereiten. Das Spiel ist etwas schneller, alle Einsätze können selbst platziert werden und so kommt man richtig ins Spielfieber. Welche der beiden Varianten man spielt, sollte man daher davon abhängig machen, mit welcher man besser zurecht kommt und ob man eher auf ein schnelles Spiel oder entspanntes Spiel Lust hat.