Die Geschichte des Roulette
Das Roulette kommt aus dem Französischen und bedeutet kleines Rad oder Rädchen. Während der Ursprung des Wortes wohl bekannt ist, streiten sich die Gemüter über den wirklichen Ursprung des heute so beliebten Glücksspiels. Viele verschiedene Nationen bezeichnen sich als den Erfinder des Roulette-Spiels. Sicher geklärt werden konnte die Frage nach dem Ursprung bis heute nicht und so kann man die Meinungen der einzelnen Nationen für teilweise korrekt halten.
Die möglichen Ursprünge des heutigen Roulettes
.Die chinesische Verbindung
Einige Spiel-Historiker führen die Erfindung des heutigen Roulettes auf das antike China zurück. Damals sollen die Chinesen ein horizontales Drehrad benutzt haben, in den ein Stein geworfen wurde. Doch anstelle von Zahlen wurden seiner Zeit verschiedene Tiersymbole verwendet. Schon damals soll das Spiel als Belustigung und Freizeitbeschäftigung gegolten haben. In der Mitte der Drehvorrichtung waren die Zahlen 666 vermerkt und überraschenderweise kommt man, wenn alle Zahlen eines modernen Roulette-Rads miteinander addiert werden, ebenfalls auf die Zahl 666. Nach der Geschichte sollen einige Dominikaner-Mönche die Tiersymbole durch Zahlen ersetzt haben und das Spiel in einer ihrer Reisen nach Europa gebracht haben.
.Die römische Verbindung
Andere Historiker meinen, dass das Glücksspiel durch einen einfachen Zufall entstanden sei. Demnach war es im Römischen Reich keine leichte Aufgabe, die Soldaten nach unzähligen Kämpfen bei Laune zu halten und sie auf andere Gedanken zu bringen. Die Kommandeure sollen auf den Gedanken gekommen sein, im eigenen Lager das Spielen von Glücksspielen zu erlauben. Unter anderem hätten die Soldaten Schilde und alte Wagenräder verwendet, um eine Art Roulette zu spielen. Deren Funktion soll ähnlich eines Glücksrades gewesen sein.
.Die französische Verbindung – Die allgemein anerkannte Verbindung
Frankreich ist das Land, mit dem die moderne Form des Roulettes am meisten in Verbindung gebracht werden kann. Aus diesem Grund gilt die Ursprungsgeschichte der Franzosen als die allgemein anerkannte Verbindung zum heutigen Roulette-Spiel. Damals soll der Wissenschaftler Blaise Pascal um 1655 auf die Idee des Roulettes gekommen sein:
Pascal ist bis heute ein anerkannter Mathematiker und Wissenschaftler, der nicht nur das pascalische Dreieck und den atmosphärischen Druck erkundete, auch die Entwicklung des Glücksspiels Roulette wird auf seinen Namen zurückgeführt. Dabei soll das Rouletterad nur ein Nebenprodukt bei seinen Forschungen zur Wahrscheinlichkeitsrechnung gewesen sein. Pascal drehte das Rad in eine Richtung und setzte eine Kugel in die entgegengesetzte Richtung in Bewegung. Ursprünglich soll das Rad 36 nummerierte Fächer gehabt haben und das Fach, in dem die Kugel liegen blieb, soll die Gewinnzahl gewesen sein.
Den nächsten großen Schritt soll das Roulette-Spiel etwa 200 Jahre später gemacht haben, als sich 1842 zwei clevere Franzosen dem Thema des Roulettes annahmen. Die beiden Brüder Francois und Louis Blanc fügten dem Spiel angeblich die heutige Null hinzu und machten das Spiel damit als echtes Glücksspiel tauglich. Einer Legende zufolge sollen die beiden Brüder zu diesem Zeitpunkt einen Pakt mit dem Teufel eingegangen sein, da die Zahlen 0-36 in der Summe 666 ergibt – die Zahl des Antichristen. Wenn man bei Roulette gewinnt, also die eigene Zahl eintrifft, hatte man den Teufel geschlagen. Seinen großen Aufschwung erlebte das Roulette unter Ludwig XV in Frankreich. Vergeblich versuchte er das Glücksspiel zu verbieten und Napoleon Bonaparte erlaubte es einige Zeit später in den Spielhäusern der Pariser Palais Royal.
Es dauerte nicht lange, bis das Spiel nach 1837 in die Spielbanken von Baden-Baden, Bad Homburg und Wiesbaden gelang. Als man dort das Roulette kennenlernte, verfielen zahlreiche Spieler dem Glücksspiel. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde das Spiel auch mit zwei Nullen gespielt, was den Spielbanken einen größeren Vorteil verschaffte. Kleinere Casinos versuchten sich von den Spielbanken abzusetzen und senkten den Hausvorteil durch die Streichung der zweiten Null. Auch dieses Mal dauert es nicht lange, bis sämtliche Spielbanken und Casinos diese Technik übernommen hatten.
.Glücksspiel im deutschen Reich um 1872 verboten
In Deutschland mussten sich die Spieler recht zügig vom Roulette wieder verabschieden. Denn nach der Reichsgründung mussten mit Jahresende 1872 alle deutschen Spielbanken geschlossen werden. Erst im Jahr 1933 wurden sie von den Nationalsozialisten wieder eröffnet und Roulette fand große Begeisterung. Dass man das Glücksspiel in Deutschland und Frankreich verboten hatte, kam vor allem dem Fürstentum Monaco zugute. Bis heute gilt Monte Carlo als die Stadt der Casinos. Damals hatte Francois Blanc die Gelegenheit genutzt und führte die Spielbanken des Landes zu ihrer Blütezeit.
Info-Grafik: Berühmte Filme mit Roulette-Bezug
Weitere Filme mit berühmten Roulette Szenen | ||||
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Filmtitel: | Produktionsjahr: | Regisseur: | Schauspieler: | Genre: |
Gangs of New York | 1938 | James Cruze | Charles Bickford, Ann Dvorak, Slapsie Maxie | Krimi, Drama |
Damn Citizen | 1958 | Robert Gordon | Keith Andes, Margaret Hayes | Drama |
Three Bites of the Apple | 1967 | Alvin Ganzer | David McCallum, Sylva Koscina, Tammy Grimes | Komödie |
The Games | 1970 | Michael Winner | Michael Crawford, Ryan O´Neal, Charles Aznavour | Drama |
Das einzige Spiel in der Stadt | 1970 | George Stevens | Elizabeth Taylor, Warren Beatty, Charles Braswell | Comedy, Drama, Romanze |
Ein unmoralisches Angebot | 1993 | Adrian Lyne | Robert Redford, Demi Moore, Woody Harrelson | Drama, Romanze |
Croupier – das tödliche Spiel mit dem Glück | 1998 | Mike Hodges | Clive Owen, Nick Reding, Nicholas Ball | Krimi, Drama |
Internet-Casinos entstehen
Etwa 50 Jahre nachdem die Nationalsozialisten das Glücksspiel und die echten Casinos wieder ins Leben gerufen hatten, trat das Internet auf den Plan. In bereits in den 80er Jahren hatten einige Wissenschaftler eine Möglichkeit entwickelt, mehrere Computer ausfallsicher miteinander zu vernetzen und so entstand das heutige Internet. In den ersten Jahren galt das Internet noch als recht unsicher und der Besitz eines Computers war verhältnismäßig teuer. So begann die Entwicklung erst schleichend, bis sie sich letztlich zu einem regelrechten Boom entwickelte. Gegen 2000 hatten viele Menschen einen Computer und die Menschen, welche vorher noch kein richtiges Roulette gespielt hatten, spielten nun im Internet Online-Roulette. Damals entschieden sich die Online-Casinos, den Mindesteinsatz stark zu senken, sodass auch die breite Bevölkerung Zugriff auf das Glücksspiel hatte.
Und damit sind wir schon beinahe in der heutigen Zeit, in der Online-Casinos eine Selbstverständlichkeit sind und das Internet zahlreiche Bereiche des privaten sowie des öffentlichen Lebens einnimmt. Mittlerweile gibt man sich mit dem normalen Roulette nicht zufrieden und versucht sich daran, neue Varianten zu entwickeln. In einem Online-Casino findet man aus diesem Grund oft mehr als nur französisches bzw. europäisches Roulette und amerikanisches Roulette. Ein Beispiel dafür wäre das Rockin Roulette, bei dem Kugeln mit den entsprechenden Zahlen in einer Glaskuppel solange gemischt werden, bis eine Gewinnzahl ausgewählt wird und durch das dafür vorgesehen Loch fällt. Auch im Bereich der Slot-Maschinen findet man abgewandelte Formen des Roulettes. Mini Roulette ist eine weit verbreitete Variante, welche sich auch bei den Spielern großer Beliebtheit erfreut.
Es bleibt abzuwarten, welche Entwicklung das Roulette noch nehmen wird. Der ungeklärte Ursprung des Roulette spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Auf der gesamten Welt erfreut man sich an dem Glücksspiel, welches durch seine vielen Setzmöglichkeiten und den geringen Hausvorteil so beliebt geworden ist.